Drucktuchaufbau

 

Das »Innere« eines Drucktuches

Ein Drucktuch besteht aus mehreren Lagen verschiedener Materialien. Die wesentlichen Bestandteile sind Gummi, Gewebe und Luft. Die Volumenanteile der genannten Stoffe liegen etwa bei: 45% Gummi-Mischung, 45% Gewebe und etwa 10 % Luft/Gas Gemisch.
 

Allgemeine Funktion

Das Drucktuch überträgt die Druckfarbe von der Druckplatte auf den Bedruckstoff. Dabei muss die Farbe von der Platte schnell abgenommen und ebenso schnell auf die Bedruckstoff-Oberfläche abgegeben werden. Die Farbe soll dabei möglichst vollständig und ohne Streifen oder Strukturen übertragen werden. Nur so wird eine optimale Punktschärfe und möglichst geringe Tonwertzunahme erreicht. Darüber hinaus ist eine schnelle Freigabe des Druckbogens oder der Papierbahn erforderlich (quick release). Bahnspannung, Papiertransport, Passer- und Registergenauigkeit sind wesentliche Faktoren die mit dem Drucktuch beeinflusst werden können.
 

Stand der Entwicklung

Aufbau und Technologie der heute am Markt erhältlichen Drucktücher ist weitestgehend standardisiert. Durch eine ständige Weiterentwicklung der Gummi-Compounds und Gewebeträger werden die Drucktücher den Anforderungen neuer Generationen von Druckmaschinen angepasst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spannschienen

 

 

 

 

 

 

 


Schienenprofile

Das Angebot an Schienenprofilen für Drucktücher ist heutzutage sehr vielfältig. Zur Auswahl gibt es klebstofffreie Schienen, Stahlschienen, Aluminiumschienen, Flachschienen sowie Adapterschienen für die unterschiedlichsten Maschinentypen und Modelle.

 

Befestigung

Besonderes Augenmerk richten wir auf die optimale Befestigung der Spannschienen am Drucktuch, dies ist ein entscheidender Faktor für die sichere Verwendung der Drucktücher. Bei den Klebesystem-Schienen setzen wir seit Jahren auf umweltfreundliche, wärmereaktive Klebstoffsysteme. Damit können wir komplett auf den Einsatz von Lösemitteln und Reinigern verzichten. Eine automatische Anlage zur Wärmeaktivierung der Verklebung überwacht inline die Einhaltung der Prozessparameter und spart darüber hinaus ca. 60% Energie im Vergleich zu herkömmlichen Heizpressen. Bei den Klebstofffreien-Schienen setzen wir immer auf den neusten Stand der Fertigungstechnik, nur von namhaften, geprüften Schienenherstellern aus Deutschland.

Qualitätskontrolle

Wir unterziehen unsere geschienten Drucktücher verschiedenen Belastungsprozeduren auf speziellen Prüfgeräten und dokumentieren damit auch die Einhaltung der vorgegebenen Anforderungen der Druckmaschinenhersteller an die Schienenzugfestigkeit. Wir prüfen vor, während und nach der Fertigung alle Qualitätsparameter wie Gesamtdicke, Festigkeit, etc.

 

 

 

 

 

 

 

 

Druckqualität

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer optimal konfigurierten Druckmaschine und dem »richtigen« Drucktuch, kann der Drucker neben der Qualität seiner Erzeugnisse auch entscheidend die Produktivität beeinflussen. Im Zusammenhang mit Drucktüchern und Lackplatten unterstützen wir unsere Kunden gerne mit den vielfältigen Mess- und Untersuchungsmethoden, die uns zur Verfügung stehen.
 

Prüfen mechanischer Parameter

Wir prüfen die Dicke und Planparallelität sowie die Kompressibilität/Load-Werte von Drucktüchern. Wir prüfen auch die Ausreißfestigkeit der Spannschienen und führen Haftungstests an selbstklebenden Drucktüchern und Lackplatten durch. Außerdem erstellen wir Mikroskopaufnahmen von Drucktüchern und Lackplatten zur Analyse von Querschnitt oder Oberfläche.

Prüfen chemischer Parameter

Um die Drucktücher und Lackplatten auf ihre chemische Beständigkeit und Materialverträglichkeit zu prüfen, führen wir mit diversen Druckfarben, Feuchtmitteln und Waschmitteln aus dem Markt regelmäßige Quellprüfung durch. Diese Prüfungen unterstützen Streb und unsere Kunden bei der Materialkombinationsauswahl und Druckprozessoptimierung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auswertung von Druckbögen

Eine densitometrische Messung oder mikroskopische Untersuchung eines Druckbogens ermöglicht einen objektive Betrachtung der Druckbildübertragung eines Drucktuches. Eine Glanzgradbestimmung von Lackoberflächen mit einem Reflektometer können wir ebenfalls durchführen.

 

Drucktuch-Lagerung

 

Auspacken und flachliegend oder hängend lagern

Die Drucktücher sollten nach der Anlieferung ausgepackt und flach liegend oder hängend aufbewahrt werden. Bei liegender Lagerung immer darauf achten, dass Deckplatte auf Deckplatte und Grundgewebe auf Grundgewebe geschichtet wird. Es sollten nicht mehr als 15 Drucktücher gestapelt werden.

Vor direkter Sonnenstrahlung und Ozon schützen

Das Drucktuch darf keiner direkten Sonnenstrahlung oder fluoreszierenden Lichtquellen ausgesetzt werden! Eine Lagerung in der Nähe von Ozonquellen, wie z. B. Elektromotoren, Kopierautomaten usw. sollte ebenfalls vermieden werden. Es besteht die Gefahr, dass die Drucktuchoberfläche porös und rissig wird (»cracking«).

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die Lagertemperatur sollte zwischen 19°C und 24°C liegen. Die Luftfeuchtigkeit sollte 65% nicht übersteigen. Extreme Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten in jedem Fall vermieden werden!

First In – First Out

Die Lagerhaltung von Drucktüchern sollte grundsätzlich immer nach dem Prinzip "first in – first out" erfolgen. Die Lagerdauer sollte 12 Monate nicht übersteigen, da es zu Veränderungen der Gummioberfläche kommen kann.

 

Entsorgung

 

Fragen zur Entsorgung von Drucktüchern oder darin enthaltene Chemikalien werden immer häufiger an unsere Mitarbeiter gestellt. Im Zuge der EU-Verordnung 1907/2006 »REACH« müssen Chemikalien ab einer bestimmten Restkonzentration im Produkt angemeldet werden. 

Alle Drucktücher und Lackplatten sind von der sog. »REACH-Registrierung« der Europäischen Union nicht betroffen!

 

Ungebrauchte Drucktücher

Von ungebrauchten Drucktüchern geht keinerlei gesundheits-, luft- oder wassergefährdende Wirkung aus. Sie sind entsprechend den Angaben im Sicherheitsdatenblatt als Hausmüll zu entsorgen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gebrauchte Drucktücher

Schwierig ist die Situation bei gebrauchten und verschmutzten Drucktüchern. Hier existieren unterschiedliche Richtlinien. Diese legen fest, bis zu welchem Anteil an Schadstoffen sie noch mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen oder als gefährlicher Abfall gelten. Wir empfehlen daher sich von der örtlichen Abfallbehörde oder Ihrem privaten Entsorgungsunternehmen beraten zu lassen.

 

Recycling

Gummi bzw. Kautschuk ist bisher nicht im engeren Sinne recyclebar, der Vulkanisationsprozess ist nicht umkehrbar und es kann nicht wie thermoplastische Kunststoffe eingeschmolzen werden. Gebrauchte Reifen werden teilweise zu Granulat zerschreddert, das z.B. im Straßenbau Verwendung findet. In den meisten Fällen wird Gummi allerdings verbrannt und als Energielieferant genutzt. Bei Drucktüchern ist das integrierte Gewebe das Hauptproblem, es lässt sich nicht separieren, ist nicht verrottungsfest und verunreinigt somit das Gummigranulat.

 

 

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